Bundesregierung lässt klinische Geburtshilfe und damit junge Familien im Regen stehen
In einem aktuellen „Brandbrief“ (vgl. hier) warnt der Deutsche Hebammenverband (DHV) vor einer dramatischen Verschlechterung der Situation in der klinischen Geburtshilfe und der Versorgungssicherheit von werdenden Müttern und ihren Neugeborenen. Die Interessenvertretung von ca. 22.000 Hebammen kritisiert die Regierungsfraktionen, die die im Koalitionsvertrag festgelegten Ziele der Gesundheit rund um die Geburt sowie die Eins-zu-Eins-Betreuung für Frauen unter der Geburt geradezu hintertreibe.
Dazu erklärt der Bundestagsabgeordnete Gereon Bollmann, Mitglied im Familienausschuss des Bundestages:
„Zu Recht bemängelt der Deutsche Hebammenverband die dilettantische Politik der Bundesregierung im Bereich klinische Geburtshilfe. Mit der konkreten Kritik an der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung, am GKV-Finanzstabilisierungsgesetz sowie an den Empfehlungen der Regierungskommission zur Weiterentwicklung der Pädiatrie und der klinischen Geburtshilfe zeigt der DHV die fachliche Inkompetenz der Gesundheitspolitiker in der Regierungskoalition deutlich auf.
Die drastischen Worte des Verbandes sind der Situation mehr als angemessen. So heißt es in dem ‚Brandbrief‘, falls die drei benannten Problembereiche nicht gelöst würden, ‚drohen uns die verbliebenen Kreißsäle und Stationen wegzubrechen‘.
Es ist ein Armutszeugnis für eine moderne Industrienation, werdende Mütter, Neugeborene und junge Familien in dieser zentralen Phase des Lebens derart im Regen stehen zu lassen.“