Gefährliche Medikamenten-Engpässe in Deutschland

„Auf dem Stand eines Dritte-Welt-Landes“

Für wichtige Medikamente gibt es in Deutschland immer wieder Lieferprobleme. In den letzten Jahren waren Herzinfarkt-, Schlaganfall- und Lungenembolie-Patienten davon besonders betroffen.

Der anhaltende Medikamentenmangel schränkt mittlerweile auch die ärztliche Versorgung ein, ließ der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, jüngst die „Bild“-Zeitung wissen. „Ärzte müssen Patienten nach Hause schicken, weil sie keine Kochsalzlösung zur Verfügung haben und die Patienten nicht behandeln können.“ Das sei ein „gesundheitspolitisches Armutszeugnis“. Aktuell sei die Medikamentenversorgung in Deutschland „auf dem Stand eines Dritte-Welt-Landes.“

Engpässe drohten laut Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), inzwischen auch in Krankenhäusern. „Die Krankenhäuser erhalten derzeit nicht die kompletten Mengen an Spül- und Infusionslösungen, die sie bei den Herstellern bestellen“, sagte Gaß. Noch könne man zwar alle Patienten gut versorgen, „allerdings mit viel organisatorischem und finanziellem Aufwand“. Langfristig sei dies aber nicht zu leisten, wenn sich an der Situation nichts ändere „und die Patientenzahlen wie zuletzt wieder kontinuierlich ansteigen.“

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Gereon Bollmann, stellv. Mitglied im Gesundheitsausschuss, erklärt dazu:

„Statt einer notwendigen und schnellen Produktionsverlagerung von Arzneimitteln von Asien zurück nach Deutschland betreibt die Bundesregierung und namentlich Gesundheitsminister Lauterbach ein perfides Spiel auf Kosten der Gesundheit unserer Bürger. Im Gegenteil wird Deutschland durch die Medikamentenversorgung durch Importe aus China und Indien sogar noch abhängiger von ausländischen Produzenten.

Die AfD-Fraktion forderte die Bundesregierung in den vergangenen Jahren deshalb wiederholt auf, die Renationalisierung der Medikamentenversorgung in Angriff zu nehmen und eine Gesundheitspolitik zu betreiben, die als essentieller Bestandteil der Daseinsvorsorge des Staates gesehen wird.“