Geldvernichtungsmaschine Jobcenter
Ineffiziente Jobcenter: Zwei Drittel des Geldes fließen in die eigene Verwaltung
Das brachte jetzt eine Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung an den Tag. Nicht nur ging die Effizienz, was die Vermittlung von Arbeitslosen in neue Stellen angeht, in den letzten zehn Jahren drastisch zurück. Auch die den Jobcentern zur Verfügung stehenden Gelder werden nur noch zu rund einem Drittel für die Arbeitsvermittlung aufgewendet – der Rest fließt in die eigene Verwaltung.
Die Bertelsmann-Stiftung nennt Zahlen. Nur 3,8 Milliarden Euro sind ihren Untersuchungen zufolge 2024 in die Vermittlung von Arbeitslosen geflossen, 6,5 Milliarden hingegen in die Verwaltung. In einigen Jobcentern sollen die Verwaltungskosten sogar bis zu 71 Prozent der Gelder aufgezehrt haben.
Wie die Gelder verwendet werden, ist den Centern selbst überlassen. Doch das Problem ist nicht neu: schon seit Jahren liegen die Center mit ihren Mitteln, die sie für die Verwaltung aufwenden, weit über dem Soll-Wert, während die für die Eingliederung in den Arbeitsmarkt aufgewendeten Mittel weit darunter liegen. Und: die erfolgreiche Vermittlung von Arbeitslosen auf neue Arbeitsplätze ist Nebensache: „Wie viele Menschen die Jobcenter am Ende in Arbeit bringen, spielt eine untergeordnete Rolle“, bilanziert die Bertelsmann Stiftung.
Das macht sich in der Erfolgsquote der Jobcenter bemerkbar: seit der Einführung des Bürgergeldes 2023 ist die Zahl der Menschen, die erfolgreich auf neue Arbeitsplätze vermittelt wurden, um sechs Prozent gesunken. Und in den letzten zehn Jahren – von 2014 bis 2023 – fiel die Vermittlungsquote sogar um mehr als zwei Drittel von damals schon mageren 14,9 auf nur noch 5,5 Prozent. Ein Armutszeugnis.
Nach offiziellen Angaben beziehen derzeit rund 5,4 Millionen Menschen in Deutschland Bürgergeld. Von ihnen sind 2,7 Millionen nicht erwerbsfähig, 830.000 verdienen zu wenig Geld zum Leben, und stocken durch die staatliche Unterstützung auf. 1,9 Millionen sind arbeitslos. Damit sich an diesen Zahlen etwas ändert, schlägt die Bertelsmann-Stiftung vor: „Mehr Fordern, besser Fördern, Verwaltung reformieren“. Doch damit ist nicht zu rechnen. Die deutschen Jobcenter sind wahre Geldvernichtungsmaschinen.
Bereits am 6. Februar berichteten wir, dass die Kieler Landesregierung mit ihrem initiierten Welcome-Center kläglich gescheitert ist. 2024 konnte das Zentrum gerade einmal fünf ausländische Bewerber an Unternehmen in der Region vermitteln. Bis 2028 wird das ganze Projekt stattliche 13 Millionen Euro verschlungen haben.