Ausländische Ärzte in Deutschland: Gesundheitsrisiko für Patienten?

Der akute Ärztemangel in Deutschland führt dazu, daß immer mehr ausländisches Personal im deutschen Gesundheitswesen tätig ist. Das hilft zwar, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Zum Teil sind aber auch Sprachprobleme nicht von der Hand zu weisen. Die können rasch zur Gefahr für Leib und Leben werden.

Der Hauptgeschäftsführer der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz sah sich jetzt, veranlasst, vor wachsenden Problemen durch schlechte Deutschkenntnisse ausländischer Ärzte zu warnen. Es komme immer wieder zu lebensgefährlichen Missverständnissen. So würden etwa oft die Begriffe „Brustschmerz“ und „Bauchschmerz“ verwechselt, woraufhin der Arzt den Bauch anschaue und den Herzinfarkt übersehe.

Das Problem wird sich laut dem Gesundheitsfunktionär in den nächsten Jahren noch verschärfen. Denn mit eigenen, also deutschen, Studenten sei der Personalbedarf in der Medizin künftig nicht zu decken. Von den jährlich rund 11.000 Studienabgängern in Deutschland gehe ein beträchtlicher Teil nicht in den Beruf.

Auch der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz ließ wissen, alltagssprachliche Deutschkenntnisse seien für ausländische Mediziner unabdingbar: „Sonst sind Missverständnisse vorprogrammiert, die zu Paralleluntersuchungen, aber auch zu Behandlungsfehlern führen können.“ Die sprachliche Qualifizierung des Personals dürfe nicht herabgesetzt werden. „Sonst werden kranke Menschen noch stärker benachteiligt.“
Derzeit arbeiten so viele Ärzte wie nie zuvor ohne deutschen Pass an deutschen Krankenhäusern. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 waren es 63.763 Mediziner. Damit hat sich die Zahl seit 2013 (rund 30.000) mehr als verdoppelt. 1993 gab es lediglich etwa 10.000 ausländische Ärzte in Deutschland.

Die meisten Mediziner ohne deutschen Pass stammen aus EU-Ländern oder anderen europäischen Staaten sowie aus dem Nahen Osten. Häufigste Herkunftsländer sind Syrien (6.120), Rumänien (4.668), Österreich (2.993), Griechenland (2.943), Russland (2.941) und die Türkei (2.628).

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Gereon Bollmann, Mitglied im Familienausschuss, erklärt dazu:

„Durch fehlende Fach- und Sprachkenntnisse ausländischer Ärzte drohen lebensbedrohliche Gefahren für die Patienten. Es gab mehrere Fälle, in denen ausländische Studienbescheinigungen gefälscht waren, sowie Qualifikationen nicht den deutschen Anforderungen genügten. Es ist auch zu Behandlungsfehlern und sogar nachgewiesenen Todesfällen gekommen.

Die Situation erfordert eine bundeseinheitliche Überprüfung von medizinischen Kenntnissen und Fähigkeiten, nicht eine Zulassung von ausländischen Ärzten nach Aktenlage. Für eine gesicherte medizinische Versorgung der Bevölkerung sollte die Attraktivität des Arztberufes generell und auch im ländlichen Raum gesteigert werden. Die haarsträubenden Versäumnisse der Ampel-Regierung haben zu einer zunehmenden Abwanderung junger deutscher Ärzte in das Ausland geführt. Ein erfolgversprechender Ansatz, diese Entwicklung zu unterbinden oder gar umzukehren wäre unter anderem die Absenkung der weltweit einzigartigen Steuerbelastung für junge Ärzte in Deutschland. Auch muss die Anzahl der Studienplätze im Fach Medizin unbedingt deutlich erhöht werden, um die Attraktivität des Berufes zu verbessern und dem Mangel an Ärzten mit einheimischem Fachpersonal auf diesem Wege entgegenzuwirken.“