Die deutsche Automobilindustrie wird von den Regierenden abgewickelt

Die Folgen der Elektro-Ideologie: In der Autoindustrie gehen Zehntausende Arbeitsplätze verloren

Studien zufolge werden bei der Umstellung auf Elektromobilität bis zu 40 Prozent der Arbeitsplätze wegfallen, also über 300.000. Laut dem statistischen Bundesamt sind mit derzeit 774.300 Mitarbeitern bereits jetzt 60.000 Personen weniger in der Automobil- und Zulieferindustrie beschäftigt als noch im Jahr 2018. Der Abstieg hat also längst begonnen.

Und die Hiobsbotschaften häufen sich: VW-Markenchef Thomas Schäfer schockierte kürzlich bei einer Vollversammlung im Werk in Wolfsburg mit der Feststellung, „als Marke VW“ sei man „nicht mehr wettbewerbsfähig“. Aufgrund von Absatzproblemen – insbesondere bei Elektrofahrzeugen – soll der Konzern nun bis 2026 zehn Milliarden Euro einsparen. Dazu, erklärte VW-Konzernchef Oliver Blume, müsse man „ran an die kritischen Themen, auch beim Personal“.

Auch bei der VW-Softwaretochter Cariad werden bis 2026 2.000 der 6.500 Arbeitsplätze abgebaut. Am Standort Zwickau pausiert die Herstellung des ID.3 und des Cupra Born, die diesjährige Produktion ist schon abgearbeitet. Zum Jahreswechsel werden zunächst weitere 500 befristete Anstellungen von den insgesamt 10.000 Beschäftigten aufgegeben.

Und es gibt noch mehr Kahlschlag. Bei Ford in Köln sollen in den kommenden drei Jahren von 3600 Stellen in der Entwicklung rund 1700 abgebaut werden. Bei Ford in Saarlouis werden in diesem Jahr 900 Beschäftigte ihre Arbeit verlieren, bis spätestens Mitte 2025 weitere 2850. Bei Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall hat sich der Absatz in den letzten sieben Jahren in Europa auf 428.000 Fahrzeuge fast halbiert. Der Stellantis-Konzern, zu dem Peugeot/Citroen gehört, will in Italien rund 15.000 von noch circa 45.000 Arbeitsplätzen abbauen.

In der Zulieferbranche sieht es nicht besser aus. Der nach Bosch größte deutsche Zulieferer ZF Friedrichshafen droht mit dem Abbau von mehr als 7.000 Arbeitsplätzen im Werk Saarbrücken – von 10.000. Auch der Kolbenspezialist Mahle (knapp 72.000 Beschäftigte Ende 2022) baut seine Produktion um – rund 600 Arbeitsplätze gehen verloren. Beim Zulieferer Vibracoustic in Weinheim werden die kompletten 410 Arbeitsplätze nach Frankreich und Indien verlagert.

Auch von den zwölf Reifenfabriken in Deutschland sollen vier in den nächsten Jahren geschlossen werden. Goodyear schließt seine Werke in Fulda und Fürstenwalde mit insgesamt 1.800 Beschäftigten. Michelin schließt bis Ende 2025 seine Lkw-Reifenwerke in Karlsruhe und Trier. In Homburg wird die Produktion von Neureifen und Halbfertig-Produkten eingestellt. Der Reifenhersteller Continental will im Verwaltungsbereich in Deutschland 1.000 Stellen abbauen.

Der Bundestagsabgeordnete Gereon Bollmann erklärt dazu:

„In der Theorie klang alles schön: die von der Transformation zum Elektrozeitalter besonders betroffene Automobilindustrie sollte ihren Umbau eigentlich ‚sanft‘ bewerkstelligen. Größere Arbeitsplatzverluste sollten vermieden und entlassene Arbeitskräfte in der schönen neuen E-Industrie bald neue Beschäftigungsmöglichkeiten finden.

Jetzt, nach knapp zwei Jahren ‚Ampel‘-Regierung, stellt sich heraus: alles Pustekuchen. Die Automobilindustrie, eines der Herzstücke der deutschen Wirtschaft, ist voll im Abschwung. Ihr drohen nicht nur massive Produktivitätseinbußen, sondern auch Massenentlassungen.

Das alles geht in die Zehntausende. Das Politikerversprechen, die sauberen und ‚nachhaltigen‘ Zukunftsindustrien würden die in der Autobranche Entlassenen auffangen, ist längst verstummt. Fakt ist: Die deutsche Automobilindustrie wird von den Regierenden abgewickelt und die einheimischen Arbeitskräfte im Regen stehen gelassen.“