Grüne im Umbenennungs-Wahn
Der „Hindenburgdamm“ soll nicht mehr so heißen
„Ein besonders fragwürdiger Triumph der bundesdeutschen Vergangenheitsbewältigung zeichnet sich hier bei uns in Schleswig-Holstein ab: jetzt soll es dem Hindenburgdamm an den Kragen gehen“, so der schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete Gereon Bollmann (AfD).
Der Damm verbindet seit 1927 die Nordseeinsel Sylt mit dem Festland und ist ein deutsches Wahrzeichen. Aber: weil der Namensgeber, der frühere Reichspräsident und kaiserliche Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg (1847–1934) mittlerweile als „umstritten“ und nicht mehr tragbar gilt, soll der Damm demnächst umbenannt werden.
Allerdings: es gibt nirgendwo ein Schild, das durch ein neues ersetzt werden müßte. Der Hindenburgdamm heißt in der Öffentlichkeit einfach gewohnheitsmäßig so. Nicht einmal die Bahn hat den Damm offiziell nach dem Generalfeldmarschall benannt. Das erschwert die Umbenennung.
Vor allem die Grünen stören sich am überkommenen Namen des Damms. Sie wollen eine entsprechende Resolution in den Kreistag Nordfriesland einbringen – und räumen darin ein, daß man eigentlich den „Volksmund“ korrigieren müsse: „Sinn dieser Resolution kann nur sein, daß vonseiten der öffentlichen Träger der Begriff ‚Hindenburgdamm‘ nicht mehr benutzt wird, in der Hoffnung, daß sich das auch auf den ‚Volksmund‘ übertragen wird“, sagte Stephan Wiese vom Grünen Ortsverband Südtondern.
Der „Hindenburgdamm“ soll deshalb bis auf weiteres einfach verschwiegen und nicht mehr so genannt werden. Der Name soll beispielsweise auf den Internetseiten der Bahn und auch andernorts am besten verschwinden. Der Chef der Sylt Marketing GmbH, Moritz Lust, knickt bereits vorauseilend ein und sagte zu, „das ist ein sensibles Thema, mit dem wir uns befassen“.
Roland Klockenhoff vom Sylter Ortsverband der Grünen macht kein Hehl daraus, daß es sich bei der stillschweigenden Umbenennung des berühmten Bauwerks letztlich um einen Akt der Umerziehung handle. Es gehöre zu den „Benimmregeln“, so wie man heute „Schokokuß“ sage – letztendlich gehöre es sich nicht mehr, ließ Klockenhoff Medienvertreter wissen.
Dem Lübecker Psychotherapeut Karl-Heinz Haase, der Mitglied der deutsch-israelischen Gesellschaft ist, reicht das nicht. Er will eine formelle Umbenennung und schlägt die Bezeichnung „Syltdamm“ vor. Diese sei „unproblematisch“.
Dazu Gereon Bollmann weiter: „Es bleibt abzuwarten, ob der Volksmund bei diesem grünen Umbenennungs-Wahn mitspielt. Immerhin gehört der Hindenburg-Damm zum kulturhistorischen Erbe unseres Bundeslandes und ist zugleich touristischer Anziehungspunkt für Reisende aus der ganzen Welt. Die AfD widerspricht den linksgrünen Bilderstürmern und bekennt: der Hindenburgdamm muss bleiben!“