Kinderreiche Familien nicht im Regen stehen lassen

Explodierende Preise, Inflation und Wirtschaftskrise im Zuge des Ukraine-Kriegs lassen immer mehr Familienhaushalte in die Armut abrutschen. Insbesondere Familien mit mehreren Kindern sind von dieser Entwicklung betroffen. Die Bundesvorsitzende des Verbands kinderreicher Familien Deutschland, Dr. Elisabeth Müller, warnt in diesem Sinne: „Die steigenden Kosten in fast allen Bereichen sind ein großer Alptraum für Mehrkindfamilien.“ Waren bislang vor allem Familien mit geringem und niedrigem Haushaltseinkommen von der Armut bedroht, sind es mit der nunmehrigen Krise immer häufiger mittelständische Mehrkindfamilien, die dieser Sogwirkung ausgesetzt sind. „Familien, die bisher keine (ergänzenden) Sozialleistungen erhielten und damit vom Bildungs- und Teilhabepaket ausgeschlossen sind, werden nun in ihrer Existenz bedroht“, so Müller weiter.

Dazu erklärt der Bundestagsabgeordnete Gereon Bollmann, Mitglied im Familienausschuss des Bundestages:

„Bei all den großspurig angekündigten Hilfspaketen und Sonderzahlungen für die Bürger in unserem Land sind es einmal mehr die Familien, allen voran die kinderreichen, bei denen am wenigsten Entlastungen ankommen. Bereits vor der aktuellen Krise zeigten Statistiken, dass in Familien das Armutsrisiko mit der Zahl der im jeweiligen Haushalt lebenden Kinder anstieg. Während der Staat bei Familienhaushalten mit geringem Einkommen seit Jahren über Sozialleistungen und sonstige Hilfen wie Wohngeld unterstützend wirkt, lässt er mittelständische Mehrkindfamilien konsequent im Regen stehen.

Dabei haben Familien, deren Haushaltseinkommen auch nur knapp über den Berechnungsgrenzen für Sozialleistungen liegt, nicht nur das Nachsehen. Nein, sie müssen alle anfallenden Kosten für ihre Kinder (Sportvereine, ÖPNV, Klassenfahrten, Betreuung, etc.) selbst tragen und sind angesichts der aktuellen Preisexplosionen von Existenzsorgen geplagt.

Kraftstoffe, Lebensmittel, Gas- und Stromkosten, Preise für Bildungsangebote – die explodierenden Kosten treffen kinderreicher Familien am stärksten und bedrohen deren Lebensgrundlage. Die Armutsangst ist real und zeigt das eklatante Versagen der bundesdeutschen Familienpolitik auf.

Es ist an der Zeit, auch mittelständische Mehrkindfamilien gezielt, schnell und merklich zu entlasten. Kurzfristige Maßnahmen wie eine zeitlich befristete Absenkung der Mehrwertsteuer für Lebensmittel oder ein weiterer Energiegeldbonus müssen ebenso in Betracht gezogen werden wie die mittel- und langfristige steuerliche sowie finanzielle Entlastung kinderreicher Familien.

Der Mittelstand ist das Rückgrat unseres Landes. Gerade in Zeiten wie diesen müssen wir diesen Familien deshalb beiseite stehen und ihnen unter die Arme greifen.“

Bezug: International Family News