Pubertätsblocker für Minderjährige: Kindeswohl akut gefährdet

Anders als in Deutschland: Großbritannien verbietet Verschreibung von Pubertätsblockern für Minderjährige

England legt sich im medizinischen Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die Zweifel an ihrer geschlechtlichen Identität haben, mehr Zurückhaltung auf. Der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) in England hat deshalb die Verschreibung von sogenannten „Pubertätsblockern“ an Minderjährige generell gestoppt.

Die umstrittenen Medikamente, die die Pubertät aufhalten und das Einsetzen etwa der Periode, des Brustwachstums und des Stimmbruchs verhindern, dürfen demnach künftig nur noch bei klinischen Studien zum Einsatz kommen. Eine unabhängige Untersuchung des NHS hatte zuvor bemängelt, daß zu wenige Daten und Erkenntnisse über die langfristigen Folgen der Medikamente vorlägen.

Das ist eine radikale Kehrtwende beim britischen Gesundheitsdienst, der zuletzt mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche in seiner zentralen sogenannten Gender-Klinik behandelt hatte, an der Pubertätsblocker in großem Stil eingesetzt wurden.

Schon seit längerem gibt es in Großbritannien eine Debatte darüber, wie man Kinder und Jugendliche behandelt, die sich nicht ihrem biologischen Geschlecht zugehörig fühlen. In den vergangenen Jahren ist dort die Zahl der Kinder, die an den zuständigen NHS-Dienst überwiesen wurden, stark gestiegen – allerdings, worauf Kinderpsychologen hinweisen, vor allem wegen der anhaltenden Präsenz des Themas in den Medien und dadurch auch im persönlichen Umfeld vieler Heranwachsender.

Auch in Deutschland hatte das sogenannte „Regenbogenportal“ des Familienministeriums, das sich an Kinder und Jugendliche wendet, seit 2020 für die Pubertätsblocker geworben. Dort hieß es: „Bin ich transgeschlechtlich? Woher weiß ich das? Nimm dir Zeit. Probiere es aus. Fühlst du dich als Mädchen wohler? Oder fühlst du dich als Junge wohler?“ Und weiter: „Dann kannst du Pubertätsblocker nehmen.“

Allerdings geben die klinischen Zahlen den zunehmend kritischen Stimmen gegen den Einsatz von Pubertätsblockern recht: in Großbritannien ist die Zahl der sogenannten Transgender-Kinder und -Jugendlichen, bei denen „Gender-Dysphorie“ behauptet wird, in den vergangenen 15 Jahren regelrecht explodiert. Sie stieg um mehrere 1.000 Prozent. Tausende Kinder wurden an den „Gender Identity Development Service“ (Gids) der Tavistock-Klinik in London, der größten Gender-Klinik Großbritanniens, verwiesen und dort mit den Hormon-Medikamenten behandelt. Anfangs waren es unter 100 jugendliche Patienten. Im Jahr 2021/22 stieg die Zahl auf mehr als 5.000.

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Gereon Bollmann, Mitglied im Familienausschuss und stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss, erklärt dazu:

„Da die bagatellisierende Propagierung der Pubertätsblocker eine Signalwirkung entfaltet und zu einer stark ansteigenden Zahl von Diagnosen angeblicher Geschlechtsdysphorie bei Kindern und Jugendlichen führt, muss die Verharmlosung dieser gefährlichen Mittel vonseiten des Familienministeriums ebenso wie die weitere Arbeit an dem „Selbstbestimmungsgesetz“ sofort aufhören.

Eine zukunftsweisende Familienpolitik muß die körperliche wie geistige Unversehrtheit von Kindern und Jugendlichen garantieren und jedweder positiven Darstellung von Pubertätsblockern oder Hormonbehandlungen für Heranwachsende seitens staatlicher wie auch sonstiger Stellen Einhalt geboten werden.

Die Bundesregierung steht in der Pflicht, unter Berücksichtigung der jüngsten Entwicklung und der medizinischen Erkenntnisse aus England gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um diese gesundheitsgefährdenden und ideologisch motivierten Praktiken sowie deren Propagierung zu unterbinden. Der unsägliche Entwurf des „Selbstbestimmungsgesetzes“ der Ampelregierung muss dahin, wo er hingehört, nämlich in den Papierkorb.“